Alt oder erfahren? – Zwischen Altersbildern und Realität Was heißt es heute eigentlich, „alt“ zu sein – besonders im Beruf? Viele 50+ und 60+Jährige sind gesund, aktiv und engagiert, erleben sich aber in einer Grauzone zwischen Zuschreibungen wie z. bsp. zu jung fürs Altenteil, zu alt fürs noch „Voll-im-Saft“ sein. In der Arbeitswelt hält sich oft das Bild vom abbauenden Mitarbeitenden – ein Klischee, das Kompetenzen wie Erfahrung, Überblick, Gelassenheit und soziale Stärke übersieht. Älterwerden ist kein Mangel, sondern eine Leistung – und die Erfahrungen dieser Generation sind in Zeiten des Wandels und Fachkräftemangels unverzichtbar. Gesellschaftliche Bilder vom Alter – zwischen Defizit und Weisheit. „Alt“ – was verbinden wir selbst damit? Oft schwanken die Bilder zwischen Erfahrungsschatz und Defizit. Während viele 50+ und 60+Jährige gesund, motiviert und offen für Neues sind, erleben sie im Berufsalltag subtil abwertende Signale: übergangen zu werden, geringere Chancen zu bekommen oder auf das nahende „Ruhestand“-Datum reduziert zu werden. Diese Altersbilder wirken nicht nur von aussen, sondern auch in uns selbst: Wer glaubt, „in meinem Alter lernt man das eh nicht mehr“, macht sich kleiner, als er ist. Doch das Problem ist nicht das Alter selbst, sondern unsere Vorstellung davon. Es braucht Mut, sich im Beruf als „älter“ sichtbar zu machen – und gleichzeitig ist genau die eine Chance: nämlich Erfahrung, Gelassenheit, Urteilskraft und Lebenswissen sichtbar einzubringen. Denn Älterwerden ist kein Mangel, sondern eine Ressource, die unsere Gesellschaft und Arbeitswelt dringend braucht.